Justus Uder wurde am 30.07.1912 in Hamburg-Harburg geboren. Da sein Vater im Ersten Weltkrieg umgekommen war, übernahm der Harburger Bürgermeister die Vormundschaft. Mit der Malerei begann Uder schon als Kind, und sein besonderes Talent wurde frühzeitig erkannt. Bereits mit 13 Jahren erhielt er die Möglichkeit, im Rathaus auszustellen.
Der Künstler zählt noch zu jenen Malern, die eine sehr gute Ausbildung genossen haben (Hochschule für bildende Künste Hamburg, bei Prof. Ilies und Paul Bollmann). Sein Stipendium von 1931 wurde ihm 1935 wegen „antinationalsozialistischer Haltung“ aberkannt. Uder floh, bis sich die Aufregung legte, nach Locarno in der Schweiz, wo er von dem Vater eines Freundes untergebracht wurde. Später kehrte er nach Deutschland zurück und leistete seinen Wehrdienst von 1940 bis 1945 erst in Frankreich, später an der Ostfront ab. Dort diente er als Zeichner für den Frontverlauf. Nach Ende des Krieges gelang ihm die Flucht auf einem Torpedoboot von Ostpreußen nach Neustadt in Schleswig-Holstein. Er lebte anschließend einige Monate in Harburg und war Mitbegründer der Hamburger Gruppe 45, ging 1946 nach Aschau, wurde Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler in München und Mitbegründer der Münchener Neuen Gruppe. Zu dieser zählten auch Max Beckmann, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel. Er trat jedoch 1947 bereits wieder aus der Gruppe aus und zog nach Hamburg um, wo er bis zu seinem Tod Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler wurde. Aus wirtschaftlichen Gründen arbeitete er ab 1957 viele Jahre als technischer Zeichner bei Blohm + Voss. Die letzten Jahre seines Lebens ab 1995 verbrachte er in Aschau im Chiemgau gemeinsam mit seiner Frau, die er 1968 geheiratet hatte, in einem Pflegeheim.