(Iranischer Philosoph und außerordentlicher Professor für Philosophie an der Allameh Tabataba'i University in Teheran, der für seine Arbeiten zur Ethik und seine Forschungen zur Rezeption westlicher Philosophie durch iranische Denker bekannt ist.)
Eine Geschichte wird nicht ihrer Bedeutung wegen erzählt. Sie ist vielmehr ein gedankliches Konstrukt und ein Prozess. Ihren eigentlichen Wert erhält sie vor der Niederschrift, und sie erhält ihn wieder dadurch, dass sie in irgendeiner Form verstanden und weitergegeben wird. Aufnehmen, Verstehen, Verändern oder Ergänzen und Weitergeben. Das macht sie zur Kunst - zur Entwicklung.
Bilder sind Erinnerungsmerkmale. Sie erinnern an den Prozess der Bildentwicklung im Kopf und im Können der Malerin oder des Malers. Auch hier liegt der eigentliche Wert vor der Vollendung des Objekts, und erst dann wieder, wenn es von den Betrachterinnen und Betrachtern vielleicht auf seine Intention zurückgeführt, aufgelöst, umgestaltet oder einfach verworfen wird.
In diesem Band befinden wir uns in einem alltäglichen Dazwischen. Objekte werden zu Linie, Fläche, Farbe. Totes wird erweitert und gestaltet. Es erhält ein Eigenleben, das sich mit und durch das Leben der Betrachtenden vermischt.
Ein Buch, ein Bild, Architektur, Schriften alter Kulturen. Alles nur Vorschläge. Das Davor, das Danach ist die Entwicklung und der eigentliche künstlerische Prozess. Der Zusammenhang entsteht durch das Wir.
Finden Sie heraus, wie einfach es ist, gemeinsam mit dem Fremden ein Teil von Kunst zu sein.
Zu der Entstehung der Schriften
Meinungen
Was für ein herausforderndes, schönes Buchprojekt. Ich finde die Grafiken sehr anregend und spannend. Die grundlegende platonische und aristotelische Gegenposition, ob ein Werk/Objekt/Kunstwerk an sich besteht oder nur im Erkennen/Interpretieren durch die Betrachtung des Menschen, wäre für mich eine entscheidende und zugleich unbeantwortbare Frage. Ist Ihre schöne Grafikfolge oder Michelangelos David „ein Kunstwerk an sich“ oder nur ein Kunstwerk durch unsere Betrachtung? Das müssen wir Kreative vielleicht bedenken und erörtern aber nicht unbedingt entscheiden.August Ohm, Bildender Künstler, Hamburg
Lieber Herr Presley,
ich habe soeben die überarbeitete Übersetzung der Einleitung zu Ihrem Buch aus Teheran erhalten.
Die Übersetzung und Bearbeitung dieser künstlerischen und philosophischen Texte sind wirklich außergewöhnlich gut gelungen. Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen dabei helfen konnte.
Die Einleitung ist unglaublich fesselnd und basiert auf einer tiefen philosophischen Sicht auf die Kunst, die sie noch attraktiver macht.