Wieder eine andere Art künstlerische Arbeit von Ihnen, erneut schwieriger einzuordnen, auch wieder einige Überraschungen, die man, zunächst einmal vom Titel her gesehen, nicht erwartet, mittlerweile gewohnt kritisch nach allen Seiten, wo es eben angebracht erscheint, was ärmere oder auch reichere Menschen, Einheimische oder auch Auswärtige in einer Beurteilung treffen kann.
Letzteres ruft u. a. die eine oder andere Überraschung beim Leser, zumindest bei mir, hervor. Was das Lesen natürlich auch spannender macht. Deshalb ist es in der Tat nicht einfach eines von zig Reisebüchern, zum Glück. Denn richtig interessant ist zumindest für mich ein “klassisches” Reisebuch doch nur, wenn man demnächst dorthin reisen möchte.
Ganz anders verhält es sich in Andere Länder und Kulturen. Überraschend – in negativer Sicht - war beispielsweise Brüssel. Das hätte ich nun völlig anders erwartet. Erschreckend interessant. Darüber hatte ich, jedenfalls in diesen Dimensionen, noch sehr wenig von den oft über die EU-Hauptstadt berichteten Medien wenig gehört. Gegenbeispiel ist der Oman – Muscat: Leben ohne Sinn. Der Ortsname wäre mir nicht geläufig gewesen. Ein Herrscher mit viel Prunkwahn und politische/soziale Rückständigkeit auch wegen scharfer religiöser Bindung, so weit erwartbar, aber die erfolgreichen Modernisierungsbestrebungen kamen, zumindest für mich als Leser, überraschend, auch im Vergleich zu dem deutlich größeren (Öl losen) Marokko. Gelungen ist Ihnen daher, dass sich das Buch schnell liest und man schon gespannt ist, welche Besonderheit denn nun an diesem Ort offen gelegt wird. Hamburg Speicherstadt, ich glaube, ich muss demnächst einmal abends, bei einem nächsten Restaurantbesuch in Hamburg, speziell dorthin ausgehen, um auch einmal die tatsächlich unheimlich anmutenden Gebäuden mit dieser Beleuchtung auf mich wirken zu lassen. Dutzende Mal schon dort gewesen, nun aber noch einmal neu gesehen. Auch die Bilder sind sehr gelungen und machen Lust auf mehr zu erfahren und zu sehen. Auf mich am schönsten wirken die Bilder vom Kapitel, Totes Meer: Die heißen Quellen von Ma`in. Spontan von mir gedacht: Zwei Tage Müßigkeit mit einem angenehmen Menschen dort gerade verbringen zu wollen.
Was vielleicht noch in Andere Länder und Kulturen gut gelungen ist: Mit manchen Vorurteilen und selbstsicheren Lebenseinstellungen sollte man doch eher vorsichtig hantieren, beispielsweise Khajuraho, dass ich bislang nicht kannte. Aber die orginellen Skulpturen mit den sexuellen Motiven, öffentlich und freizügig dargestellt, hätte man dem damals existierenden Sozialmilieu nicht zugetraut. Dr. Hans Peter Ickrath, Geschäftsführer Theater in Freiberg
Schonungslos mit spitzer Zunge, voll Ironie und Sprachwitz berichtet François M. Presley von seinen Reisen um die Welt. Eine bunte Mischung präsentiert der Band I, die bebilderte Leserreise führt von Madrid über Marokko bis nach Kuba... Alster-Anzeiger, Hamburg
...Die interessanten Berichte über ferne Länder, deren Sehenswürdigkeiten, und auch die Mentalität der Einwohner, beschreiben Sie objektiv. Als Tourist haben Sie nicht über Mißstände hinweggesehen, denn Kinder, Tiere, Umwelt, haben keine Lobby. Sie geben durch schöne Fotos Anregung zu mehr Reisen... Gerda-Maria Raschke, Künstlerin
Andere Länder und Kulturen (ganz): Sehr charmant geschrieben. Da werde ich auch sicherlich im Vorwort auf einige Aspekte einfliessen lassen, nämlich z. B., dass Sie bei aller Bewunderung oder Andacht für die vielfältigen Kultureindrücke in den bereisten Ländern nicht, wie viele Kult(o)uristen, beim "erhabenen Schauen" und Nachschmecken des Exotischen stehen bleiben, sondern die fremden Welten auch durchaus sozialkritisch, bisweilen scharf, sowohl gegen andere, den Mainstream-Geschmack echotenden Bildbänden als auch der deutschen Kuschelromantik des Kleinbürgertums kontrastierend, dabei durchaus nicht polemisch, in Worten zeichnen - das fordert mich insofern zu näherer Beschäftigung heraus. Dr. Matthias Rauert, Herausgeber und Verleger, Ungarn
Meinungen
Der Untergang der Concordia und die an Bord zuvor herrschenden Zustände sind seit Tagen im Mittelpunkt der Berichterstattung und zeigen ein neues, für viele nicht vermutetes Bild der überall gepriesenen Luxusliner.
François Maher Presley unternahm in 2010 eine Reise mit der Queen Mary 2, dem wohl berühmtesten Luxusliner der Welt. In dem Band Andere Länder und Kulturen, Band 3, der Ende 2011 erschien, beschreibt er ehrlich, zum Teil komisch, aber immer auch interessant nicht nur die angelaufenen Häfen und Städte, sondern insbesondere das Leben und die Zustände an Bord, die Passagiere und auch das Personal. Dabei vergisst er nicht, kritisch den Hintergrund des Erlebten zu beleuchten und ein Bild von der Zeit an Bord zu zeichnen, das ganz sicher wenig mit den Träumen der vielen Fans der Kreuzfahrerei zu tun hat.
Ein kurzes Zitat kann den Schreibstil des Wellingsbüttlers, der früher viele Jahre als Manager des Forum Alstertal arbeitete, gut wiedergeben: Die Passiere haben kaum Zeit, Platz zu nehmen, während das Personal bereits beginnt, die Speisekarten zu reichen und sofort nach der Getränkebestellung zu fragen. Ein entspanntes Speisen ist schon allein deswegen nicht möglich, spätestens scheitert es an der Qualität der Gerichte. Es gelingt kaum, auch nur en heiß oder warm erwartetes Gericht entsprechend zu servieren, die meisten Hauptgänge kommen lauwarm oder kalt beim Gast auf den Tisch, was mit der Entfernung der Küche begründet wird, soweit ein Kellner überhaupt noch nach einer freundlichen Erklärung ringt.Alster-Anzeiger, Hamburg, 02.01.2012
Der Autor beschreibt persönliche Wahrnehmungen auf unterschiedlichen Reisen in die neuen Bundesländer, nach Italien, Frankreich, Marokko, Ghana, Indien und unterlässt es nicht, auch ein Künstlerportrait einzuflechten. Er tut dies in seiner unterhaltsamen Art und Weise und eröffnet dem Leser neue Ein- und Ansichten. Ungewöhnlich wird das Buch durch die darin enthaltenen erstklassigen Fotos verschiedener Örtlichkeiten, die vom Autor selbst stammen. Er beweist damit nicht nur, daß er ein guter Schriftsteller, sondern auch ein stilsicherer Fotograf ist. Das Buch ist Erinnerung und Aufforderung zugleich.Erich Braun-Egidius
Die Beiträge sind gut zusammen gestellt und aktuell,die Texte und Fotos höchst informativ. So trifft der Beitrag über Peking den Nagel auf den Kopf. Mit freundlichen Grüßen Ihr Arno Weinert
Es ist geradezu spannend, informativ und witzig zu lesen, wie der von einer geschickten PR aufgebaute Mythos entzaubert wird.
Ich habe mich immer gewundert, wie es der geballten Illusionsmacht der Medien, angefangenen mit NDR 2 und dem Hamburger Abendblatt, gelungen ist, Hunderttausenden einzureden, sie lebten nicht richtig, wenn sie sich nicht im Angesicht der QM2 mit Würstchen vollstopfen und mit Bier zuschütten würden, möglichst vor der Bühne von NDR 2.
Das Schiff erinnert äußerlich an die Tradition der Cunard Line und ist in seiner Größe und Formschönheit beeindruckend. Im Inneren war es aber von Anfang an nach der Philosophie der amerikanischen Karibik Line konzipiert. Kleine bis spärliche und auch farblich wenig ansprechende Kabinen. Wie die Kreuzfahrer der Klasse Sovereign of the Seas etc. Die – meist amerikanische – Zielgruppe von Touristen soll sich in den Kabinen nicht allzu wohl fühlen, sondern das nach Bezahlen der Passage verbliebene Geld zwischen Louis Armstrong, Marilyn Monroe und Palmen aus Plastik ausgeben, verspielen, versaufen und die üblichen Mitbringesel aus den Zielhäfen ohne Landgang in den – teuren – Bordshops erwerben.
Als begeisterter Frachterfahrer vertrete ich natürlich alle Vorurteile, die man gegen die Massen-Kreuzfahrer haben kann. Ich bin deshalb niemals mitgefahren, hatte aber die Gelegenheit, einige intensiver zu besichtigen. Grauslich. Es mag sein, dass Service und Organisation in den letzten zwei Jahren noch schlechter geworden sind. Aber wirklich große Augenblicke waren auch vorher schon vor allem die Einlaufmanöver, bei denen man sich, an der Relig stehend und winkend, von gutgläubigen Zuschauern bewundern und beneiden lassen konnte oder Angehörige und Freunde von mitreisenden sich durch Hochheben von Begrüßungstransparenten aus der Masse unprivilegierter Zuschauer elitär abzuheben vermochten...
Aber nicht nur die pointierte Beschreibung des Schiffsalltags, sondern auch die der besuchten Häfen und Regionen ist überzeugend. Ein höchst gelungenes und intelligentes Buch.
Die Lesbarkeit würde allerdings deutlich verbessert werden, wenn der Verfasser sich entschließen könnte, seine zum Teil endlos langen Sätze aufzulösen. Acht bis zehn Zeilen lange Sätze, vollgestopft mit Nebensätzen, Gerundien und Gerundiven, komplizierte Schachtelsätze statt einfacher Hauptsätze mit ein bis zwei Nebensätzen haben manchmal sogar den Verfasser den Faden verlieren lassen.
Für jede Aussage ein Hauptsatz, allenfalls zu dessen Erläuterung ein bis zwei Nebensätze. Dann neuer Hauptsatz. Verständlichkeitsziel: S-Bahn 2. Klasse, im Stehen gelesen und auf Anhieb verstanden.
Nichts für ungut. Aber dieses so erfreuliche Buch verdient auch sprachliche Perfektion, besser Vereinfachung, um es auch denjenigen Lesern nahe zu bringen, die dem Lesen – leider – etwas entwöhnt sind. Dabei sollte die witzige und scharfzüngige Beschreibung auf jeden Fall erhalten bleiben, nur eben aufgeteilt in kürzere Sätze.
Das Buch ist so spannend, dass ich, als ich es nur durchblättern wollte, mich bis Dubai fest las. Dann hatte ich einen Termin. Aber an einigen Stellen musste ich mehrfach lesen, um die Sätze aufzulösen und den Inhalt voll zu erfassen, worauf ich auf keinen Fall verzichten wollte.
Mit noch einmal herzlichem Dank für das äußerst lesenwerte Buch und freundlichen Grüßen wünsche ich Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein glückliches, gesundes und geschäftlich erfolgreiches neues Jahr Dr. Arno Weinert, Generalstaatsanwalt a.D. Hamburg