Telefonat mit Baronin beschreibt die Gespräche, die der Autor mit der Baronin Grudrun von Brockhusen geführt hat, die Ehefrau von Hans Hartmut Hindenburg von Brockhusen.
Mit ungewöhnlicher Rhetorik erhält der Leser Einblick in eine Welt, die den meisten Menschen eher unbekannt, ja fremd ist. Der als Bühnenstück verfasste Text beschäftigt sich mit der Kunst und Kultur, Künstlern und Verlegern, dem Autoren und der großmütterlichen Dame. Ironisch, zynisch, bösartig, aber eben auch sehr ehrlich.
Meinungen
In der Manier von Thomas Bernhard geschrieben, mit endlos langen Sätzen und Formulierungen, wiederholten Wortaufgreifungen und Negierungen, gibt der Autor seine Gedankenwelt, Ansichten und auch die Verachtung gegenüber seiner beruflichen Umwelt preis. Das in sehr amüsanter Form. Kunst, Künstler, Kunstszene, Kunstsachverständige und solche, die sich dafür halten, aber eigentlich nur Gewürm sind (so der Autor), werden gnadenlos seziert. Er beschreibt eindrucksvoll, sehr emotional, wie er sich selber damit fühlt und es z.T. kaum für ihn erträglich ist.
Amüsant dabei ist, das er am Schreibtisch sitzt, telefoniert, Zigarette raucht, sein Silber putzt und dabei das Grauen der Baronin mitteilt, die stumm dies zu ertragen hat und es eigentlich keine Rolle spielt, ob sie zuhört oder nicht. Unterbrochen wird der Text von Bildern mit altem Silberbesteck, Schmuckstücken und Kunstobjekten. Der Leser fühlt im zunehmenden Textverlauf, dass der Autor in seiner Welt lebt, in seiner Sicht der Dinge, die er am Telefon reflektiert, kommentiert, das aber auch erbärmlich und unerträglich findet. Unterbrochen werden die Erkenntnisse des Autors nur durch den Zug an der Zigarette und einem Schluck Tee, der selbst beim Telefonat in allen Einzelheiten zelebriert wird, den Adel verpflichtet, wer wüsste das besser als die Frau Baronin.
DAS Besondere an dem Buch ist der englische Teil, die Übersetzung des deutschen Textes. Ich war sehr skeptisch, ob dieser Sprachduktus ins Englische hinübergerettet werden kann. Er kann, sehr sogar: Bald noch prägnanter ist die englische Sprache in der Lage, den Stil zu erfassen, seinen grammatikalischen Zynismus und dies mit einer Prise aristokratischer Arroganz, natürlich fehlt auch hier der Tee nicht.
Kurzum: Das Buch ist für jeden etwas. Derjenige, der die deutsche Sprache liebt, derjenige, der die englische Sprache liebt, derjenige, der bei einem zynischen Text herzhaft lachen möchte und auch derjenige kommt auf seine Kosten, der schönes Silber und Schmuck in einem Buch betrachten möchte.
Viel Freude bei diesem Kleinod, mir hat es unglaubliche Kurzweil verschafft, gerne auch zu einer Tasse Tee. David-A. Eschrich, Hamburg
english / englisch
The recent book written by Francois Maher Presley has been published. Telephoning the Baroness describes the conversations the author had with baroness Gudrun von Brockhusen, the wife of Hans Hartmut Hindenburg von Brockhusen.
Rhetorically unusual, the reader gets an insight in a world, which is rather unknown or strange to most people. The text – written as a stage play – is about arts and culture, artists and publishers, the author and the grandmother-like lady. Ironic, cynical, malicious but very honest as well.
Opinions Views
I read the book: it took me over and can't stop until I finished it. It is a small book for the number of pages, but your soul is all concentrated in it, and it is also a philisophy book and a GREAT book. I do not share all the content, but a lot of it is my own thought. And you expressed it wonderfully. Thank you very much for writing this monologue.
I waited a long time to write this mail because I wanted to be sure that it was not only a feeling of my heart. Now I may dare to say it deals with philosophy and great thoughts for the most part of it. Prof. Dr. Giovanna Ferraioli, Milano